Der Wein-Herbst wird in Wien traditionell sehr stürmisch, bekommt man doch in fast jedem Heurigen „Sturm“ serviert.
Was ist Sturm eigentlich?
Sturm ist teilweise gegorener Traubenmost und markiert so ein Vorstadium des fertigen Weines. Ab einem Alkoholgehalt von 1% spricht man von Sturm, in den Handel gelangt er üblicherweise jedoch erst ab 4%. Der natürliche, hohe Hefegehalt verleiht ihm seine Spritzigkeit und seine trübe Farbe, der noch vorhandene hohe Zuckergehalt macht ihn gefährlich süffig.
Der Name „Sturm“ ist gemäß des Bezeichnungsrechts der Europäischen Union ausschließlich Produkten aus österreichischen Trauben vorbehalten und im Österreichischen Weingesetzt geregelt, ebenso muss die Weinbauregion auf der Flasche angeführt werden.
Regionale Spezialitäten
Neben klassischem weißem und rotem Sturm wird in der Steiermark oft der dunkelrosa farbene Schilchersturm serviert, welcher aus der Rebsorte Blauer Wildbacher hergestellt wird. Im südlichen Burgenland gibt es den Uhudlersturm.
Die Regeln
Stilecht trinkt man Sturm aus einem Henkelglas, welche in der linken Hand gehalten wird. Lasst euch ja nicht zu einem „Prost“ verleiten, das ist nur dem fertigen, getauften Wein vorbehalten. Vor dem ersten Schluck Sturm sagt man „Mahlzeit“ oder wahlweise auch „Krixikraxi“. Erst nach der Weintaufe rund um Martini (11.11.) darf auf die rechte Hand gewechselt, angestoßen und „Prost“ gesagt werden.
In Maßen (!) genossen hat Sturm übrigens auch einige positive gesundheitliche Aspekte. Hefe hat einen enormen Gehalt an B-Vitaminen, welche vor allem Nervensystem und Stoffwechsel unterstützen, weiters wirkt sie sich positiv auf Haare und Haut aus. Lebende Hefepilze wirken zudem probiotisch und sorgen damit für ein gesundes Gleichgewicht in der Darmflora.
Foodpairing Tipp: Am besten schmeckt Sturm zum Flammkuchen, frisch gebratenen Maroni oder natürlich zur Brettljausn.
Na dann, Mahlzeit!
Bild vom "Weingut & Heuriger Fuchs-Steinklammer"